Kapitel 9. Bauphysik9.4 Schallschutz (Teil 2) |
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Schall, der von außen auf ein Objekt einwirkt, kann vielerlei Ursachen haben. Wenn die Schalleinwirkung nicht verhindert werden kann, dann soll der Schall gehindert werden, in das Gebäude einzudringen oder auf dem Grundstück wahrgenommen zu werden. Typische Schallquellen sind Straßen, Schienen, Gewerbe, Luftverkehr und Wasserverkehr. Die Verbesserung des Schallschutzes kann durch spezielle Maßnahmen wie Schallschutzfenster, Lärmschutzwände, Fassadenbegrünung, Änderung des Straßenbelages oder Außenwanddämmung erfolgen. Lärmschutz und Schallschutz im Städtebau sind ein Politikum. Verkehrsberuhigungen, Tempolimits, Spielstraßen etc. werden immer wieder gefordert. Passiver Schallschutz ist ein wichtiges Bewertungskriterium für eine Immobilie, denn häufig wird die berühmte ruhige Lage in der Innenstadt oder auf dem Land gesucht. Bei Eigennutzung und teilweiser Vermietung spielt der Schallschutz eine nicht unerhebliche Rolle.
Faustregel: Außenlärmpegel minus Schalldämmung plus 5 dB ist gleich Innenlärmpegel
Außenlärmpegel = 80 dB Schalldämmung z. B. Betonwand = 55 dBbedeutet: Innenlärmpegel = 30 dB | Die Wirkung von Lärmschutzwänden ist optimaler je höher und je näher sie an der Schallquelle liegen. |
Beispiele |
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Belastungsfall |
Schalldämmung |
Maßnahmen |
mäßige
Belastung: |
30 dB |
neue Fenster:
Isolierglas mit |
mittlere
Belastung: |
35 dB |
Isolierglas
24 mm Scheibenabstand und Dichtung |
hohe
Belastung: |
40 dB |
Verbundfenster
mit 8 cm Scheibenabstand und Dichtung |
sehr hohe
Belastung: |
45 dB |
Kastenfenster
mit 10 cm Scheibenabstand und Dichtung |
extreme
Belastung: |
>45-...dB |
Schallschutzfenster
Klasse 6 |
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